Kathodischer Korrosionsschutz mit Opferanoden

Bei der galvanischen Korrosion handelt es sich um die Zersetzung von Metall unter dem Einfluss von elektrischem Strom. Kommen Bauteile aus Eisen oder Stahl mit leitender Flüssigkeit (Elektrolyt) in Kontakt, greift der im Wasser oder in der feuchten Luft (Elektrolyt) gelöste Sauerstoff das Metall an. Dabei werden dem Metall Elektronen entzogen und die positiv geladenen Metallionen gehen in Lösung über, das Metall korrodiert.

Der kathodische Korrosionsschutz – auch elektrischer oder galvanischer Korrosionsschutz genannt – spielt an Bord von Schiffen und Offshore-Anlagen eine essenzielle Rolle, wenn es darum geht, galvanische Korrosion zu vermeiden. Beim kathodischen Korrosionsschutz fungiert das zu schützende Metall als Kathode, das unedlere Metall als Anode und das Wasser als Elektrolyt. Das unedlere Opferanoden-Metall hat ein höheres Bestreben, seine Elektronen an den im Wasser gelösten Sauerstoff abzugeben, d. h. es oxidiert und geht in Lösung. Die Opferanode wird mit der Zeit verbraucht und muss erneuert werden, damit der Korrosionsschutz erhalten bleibt.

Die Funktionsweise einer Opferanode beruht demnach auf dem Prinzip der elektrochemischen Reaktion. Wenn zwei unterschiedliche Metalle mit Wasser in Kontakt kommen, entsteht ein elektrisches Potential. Das Metall mit dem niedrigeren elektrischen Potential wird dabei bevorzugt korrodiert, während das andere Metall geschützt wird.

Somit spielen Opferanoden eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Effizienz von Schiffen. Eine korrodierte Oberfläche kann den hydrodynamischen Widerstand und damit den Kraftstoffverbrauch erhöhen. Durch den regelmäßigen Austausch und die Überwachung der Opferanoden können Schiffe effizienter und umweltfreundlicher betrieben werden.

Opferanoden sind ein unverzichtbarer Bestandteil, um Korrosionsschäden zu verhindern und die Lebensdauer der Schiffe zu verlängern. Ihr Einsatz trägt dazu bei, die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz von Schiffen zu gewährleisten und damit auch die Umweltauswirkungen der Schifffahrt zu verringern.

Was sind die Vorteile des kathodischen Korrosionsschutzes?

  • Verringerung von Korrosionsschäden an Schiffsrümpfen, Rohrleitungen und metallischen Teilen an Schiffen und Offshore-Anlagen
  • Erhöhte Lebensdauer von Schiffen und Offshore-Anlagen
  • Erhöhte Effizienz der Schiffe durch niedrigeren Kraftstoffverbrauch
  • Automatischer Prozess, der minimale Kontrolle durch Personal erfordert
  • Einfacher Einbau als geschweißte oder gebohrte Ausführung
  • Ohne Zusatz von Chemikalien

Opferanoden aus Zink, Aluminium oder Magnesium

Bei den eingesetzten Opferanoden handelt es sich um Anoden aus Metall mit einem niedrigeren Potential als dem des Schiffskörpers, zum Beispiel aus Zink, Aluminium oder Magnesium. Beim kathodischen Korrosionsschutz mit Opferanoden wird das zu schützende Metall mit der Opferanode leitend verbunden. Das Wasser als leitendes Medium ermöglicht den Transport der geladenen Teilchen und schließt so den Stromkreis.

Die Opferanoden werden so positioniert, dass sie eine möglichst große Fläche des zu schützenden Metalls abdecken. Durch den galvanischen Effekt strömen die Elektronen von der sogenannten Opferanode zur Kathode, dem Metall, das geschützt werden soll. Dabei lösen sich die Opferanoden allmählich auf. Um einen konstanten Schutz zu gewährleisten, werden die Opferanoden regelmäßig auf Verschleiß überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht.

In der Schifffahrt sind Opferanoden unerlässlich, da Schiffe ständig dem aggressiven marinen Umfeld ausgesetzt sind. Das Salzwasser und die unterschiedlichen elektrischen Potentiale der verschiedenen Metalle an Bord begünstigen Korrosion. Durch den Einsatz von Opferanoden wird die Korrosion auf die Anoden gelenkt und das Schiffsmaterial bleibt geschützt.

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